Es war für unsere Schülerinnen Jasmine Ayachi, Sophie Düpont, Katharina Fetzer und unsere Schüler Markus Klar und Aaron Meyer ein besonderer Volkstrauertag, denn sie hielten ihren Vortrag nicht nur auf dem Friedhof in Thalfang sondern auch in der Gedenkstätte Hinzert.
Ganz besonders wurde es für sie dadurch, dass Liedermacher Uli Valnion, der die Veranstaltung in Hinzert musikalisch gestaltete, die Schülerinnen und Schüler auf seiner Gitarre bei ihrem Vortrag begleitete. Dafür ein herzliches Dankeschön.
Im Vorfeld hatten sich die Schüler/innen mit dem Antikriegslied „Sag mir, wo die Blumen sind“ beschäftigt, das dann – wegen seiner nie endenden Aktualität – zur Grundlage ihres Vortrags wurde:
Sag mir, wo die Blumen sind …
Was ist geschehn?
Mädchen pflückten sie geschwind …
Wann wird man je verstehn?
Viele von Ihnen kennen dieses Lied.
Der amerikanische Folksänger Pete Seeger hat es 1955 geschrieben.
Der deutsche Text von Max Colpet wurde bekannt durch Marlene Dietrich.
Sag mir wo die Mädchen sind …
Was ist geschehn?
Männer nahmen sie geschwind …
Wann wird man je verstehn?
Das Lied beschreibt den Kreislauf des Krieges, den Kreislauf, den Generationen und Generationen von Menschen erlebten und erleben.
Sag mir wo die Männer sind …
Was ist geschehn?
Zogen fort der Krieg beginnt …
Wann wird man je verstehn?
Dieses Lied gegen den Krieg hat nichts von seiner Aktualität verloren.
Auf der Welt gibt es derzeit nur 10 Staaten, die sich nicht in einem Konflikt oder in einer militärischen Auseinandersetzung befinden.
Deutschland gehört nicht zu diesen 10 Staaten.
Sag wo die Soldaten sind …
Was ist geschehn?
Über Gräbern weht der Wind …
Wann wird man je verstehn?
Mit diesem Lied wollen wir heute nicht nur der Gefallenen des ersten und des zweiten Weltkrieges und der Opfer des Nationalsozialismus gedenken.
Sondern der Opfer aller Kriege.
Sag mir wo die Gräber sind …
Wo sind sie geblieben?
Blumen wehn im Sommerwind
Wann wird man je verstehn?
Gibt es auf diese Frage wirklich keine Antwort?
Kann dieser Kreislauf wirklich nicht durchbrochen werden?
Vor einer Woche sind wir von dem Besuch unserer Partnerschule in Villeneuve-la-Guyard zurückgekommen.
Wir haben in französischen Familien gelebt, gemeinsam an deutsch-französischen Projekten gearbeitet, eine gemeinsame Fahrt nach Fontainebleau unternommen, haben am Freitag zusammen
Abschied gefeiert.
Genau an jenem Freitag weihten der Staatspräsident Macron und Bundespräsident Steinmeier im Elsaß eine Gedenkstätte zum ersten Weltkrieg ein. Sie soll – so Macron - „der Sockel für eine gemeinsame Zukunft “ von Frankreich und Deutschland sein.
Vor 100 Jahren haben sich Deutsche und Franzosen noch auf dem Schlachtfeld von Verdun einen erbitterten Stellungskrieg geliefert und sich gegenseitig getötet.
Heute ist der Kreislauf des Krieges zwischen unseren beiden Ländern durchbrochen.
Seit 70 Jahren leben wir mit unseren französischen Nachbarn in Frieden und Freundschaft.
Wir Schülerinnen und Schüler sind ein kleiner – aber nicht unwichtiger - Teil dieser deutsch-französischen Freundschaft.
Und auf die Frage, ob man je verstehn wird, sagen wir, ja, wir haben verstanden.