Autorenlesung

an der Erbeskopf-Realschule plus Thalfang

mit Dirk Reinhardt

 

Am Dienstag, dem 28.03.2017, war der in Münster lebende Kinder- und Jugendbuchautor Dirk Reinhardt zu Gast an unserer Schule, um uns seinen neusten Jugendroman „Train Kids“ vorzustellen.

 

Ein Teil der Schüler/innen kennt bereits sein 2012 erschienenes Werk „Edelweißpiraten“, die als Widerstandsgruppe gefährliche Aktionen gegen die Nationalsozialisten plante, aus dem Deutschunterricht, mit dem er bereits im Februar 2013 die Schüler/innen der damaligen 9. und 10. Klassen begeisterte.

 

Doch dieses Mal stellten sich die Schüler/innen der Klassen 7-10 die Frage, was Jugendliche aus Lateinamerika antreibt, sich auf eine über 2500 Kilometer lange und lebensbedrohliche Reise auf Güterzügen quer durch Mexiko bis in die USA aufzumachen.

Herr Reinhardt, der sich selbst auf den Weg nach Mexiko begeben hatte, um mit den Kindern und Jugendlichen vor Ort persönlich zu sprechen, berichtete, dass Guatemala, Honduras, El Salvador und Nicaragua zu den ärmsten Ländern der Welt gehörten. Die dort lebenden Menschen hätten kein Recht auf Asyl, da sie weder politisch verfolgt oder aus Kriegsregionen stammen würden.

Auf der Suche nach einem besseren Leben verließen jedoch Mütter und Väter ihre Familien, um illegal den Lebensunterhalt für ihre Kinder in den USA zu verdienen. Jugendliche, die unter der Trennung litten und zudem von Straßenbanden bedroht würden, entschieden sich zunächst, sich die vermeintlichen Adressen oder Telefonnummern ihrer Mütter auf die Fußsohlen tätowieren zu lassen, um dann die gefährliche Reise in die USA anzutreten. Dabei versuchten sie, auf vorbeifahrende Güterzüge aufzuspringen, Wüste und Gebirge zu überwinden, Hitze und Kälte zu ertragen und Banditen sowie Polizei-Razzien zu entkommen.

Schätzungen zufolge schaffen es noch nicht mal 10%, Mexiko zu durchqueren und die gut bewachte Grenze der USA zu überqueren. Tausende Kinder und Jugendliche sterben hierbei, verletzen sich, werden in ihr Heimatland abgeschoben oder durch Hunger und Obdachlosigkeit schließlich kriminell.

In „Train Kids“ sind es die Protagonisten namens Miguel, Fernando, Emilio, Jaz und Angel, die sich auf den gefährlichen Weg in die USA machen, um an dem Traum von einem besseren Leben ohne Armut und ohne Kriminalität festzuhalten. Nur ihre Freundschaft und die Solidarität der Kirche helfen ihnen dabei, dies zu ertragen.

Neben den Erzählungen und Bildern waren es vor allem die vorgelesenen Passagen, die zeigten, dass dem Autor ein spannender und erschreckend aktueller Jugendroman der Flüchtlingsliteratur gelungen ist, der weitgehend auf Tatsachen und realen Vorbildern basiert. Anschließend konnten die Schüler/innen mit dem Autor ganz persönlich über seinen Beruf, seine Arbeit und seine Recherchen sprechen.

Im Anschluss hatten die Schüler/innen die Möglichkeit, ein Exemplar der „Train Kids“ zu erwerben und sich ihr Buch persönlich signieren zu lassen.

Wir bedanken uns hierbei ganz herzlich bei der Buchhandlung Lorenzen aus Hermeskeil, die uns an diesem gesamten Vormittag mit einem Büchertisch versorgte.