„Geraubte Kindheit“ – eine Ausstellung in Erinnerung an den Deportationszug Da3 von Luxemburg über Trier in das Ghetto Litzmannstadt
Leonie, Manfred, Ruth, Anita, Gitla, Horst, Henri, Ilse, Margot, Josy, Renée und Hans – sie waren Kinder und Jugendliche im Alter von zwei bis siebzehn Jahren aus Rhaunen, Mühlheim, Trier, Wittlich und Luxemburg.
Sie wurden im Oktober 1941 von Trier aus mit ihren Eltern nach Litzmannstadt deportiert, wo sie entweder an Unterernährung und Infektionskrankheiten starben oder auf ihrem weiteren Weg in den Konzentrationslagern Auschwitz und Chelmno ermordet wurden.
Zuvor waren sie vom Schulbesuch ausgeschlossen, durften nicht mehr in ihren Sportvereinen sein. Sie waren nicht mehr Teil der Gesellschaft, sie lebten in der Angst vor der Verfolgung durch die nationalsozialistische Diktatur. Sie wurden ihrer Kindheit beraubt.
Warum? Einzig, weil sie eine andere Religion besaßen.
Überlebt hat nur Josy.
Begleitet von Herrn Ittenbach vom „Arbeitskreis jüdisches Leben in Thalfang“ und vorbereitet von ihren Geschichts- und Sozialkundelehrerinnen und -lehrern beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler der Klassen 7-10 mit den Einzelschicksalen der zwölf Kinder und Jugendlichen aus der Nachbarschaft, die auf den Tafeln der Ausstellung skizziert sind.
Mitgefühl für die Kinder und Jugendlichen, Unverständnis über die Taten der Nazis und viele Fragen zu dem Warum und Wie es überhaupt so weit kommen konnte – all dies wurde in den Gesprächen mit unseren Schülerinnen und Schülern besprochen und aufgearbeitet.
Die Ausstellung erinnert an die grausame Ermordung von 6 Millionen Menschen jüdischen Glaubens im menschenverachtenden Nazideutschland,
sie erinnert an alle verfolgten und ermordeten Menschen, die keinen Platz in der nationalsozialistischen Vorstellung der „deutschen Volksgemeinschaft“ hatten,
sie mahnt aber zugleich eindrücklich, dass rassistisches und diskriminierendes Denken und Handeln keinen Platz in unserer Gesellschaft haben darf.
Wir danken Herrn Elmar Ittenbach, dass die Ausstellung der Arbeitsgemeinschaft „Grenzenlos gedenken“ in unserer Schule gezeigt werden konnte.