Thalfanger Stolpersteine - Ein Stein. Ein Name. Ein Mensch.

 

Erbeskopf Realschuleplus zollt Respekt

 

Am 3. November 2020 war es endlich soweit. Die seit März geplante, aber wegen der „Coronapause“ verschobene Aktion „Säubern der 21 Stolpersteine in Thalfang“ konnte starten.

 

Zwölf Schülerinnen und Schüler der „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ - AG (SoR-AG)“ zogen,  mit Stahlreiniger, Wasser und Dorfplan im Gepäck, durch die Straßen Thalfangs, um die im Oktober 2011 verlegten Stolpersteine zu reinigen.

 

Vor der Säuberung jedes einzelnen Steins wurde die Geschichte des im Nationalsozialismus ermordeten jüdischen Mitbürgers und der jüdischen Mitbürgerin vorgetragen – ein Moment des Innehaltens und der dauerhaften Mahnung.

Besonders interessiert und sorgfältig waren die Schüler/innen beim Patenstein der Schule, dem Stolperstein für den damals 12jährigen und in Auschwitz ermordeten „Gustav Samuel“.

 

Vorbereitet wurde das Projekt gemeinsam mit Herrn Elmar Ittenbach, Autor u.a. der Dokumentation „Jüdisches Leben in Thalfang - Geschichte und Schicksale“ und Sprecher des „Arbeitskreises Jüdisches Leben in Thalfang“, und den beiden AG- Leiterinnen  Frau Eiden und Frau Brinkmann. Hier standen das geschichtliche Hintergrundwissen und die Beschäftigung mit dem Thema Antisemitismus im Vordergrund.

 

Die Schüler/innen setzen sich seit 2017 in der „SoR“- AG der Erbeskopf Realschuleplus für Zivilcourage und gegen jegliche Formen von Diskriminierung ein.

 

Alle Teilnehmer/innen sind sich bei der Säuberungsaktion einig – so etwas darf nie wieder passieren!

 

Was sind Stolpersteine?

Seit dem 21. Oktober 2011 gibt es in Thalfang Stolpersteine. Es handelt sich um Steinquader vor den ehemaligen Wohnhäusern der jüdischen Mitbürger, die im Nationalsozialismus ermordet wurden. Eine Gravur der Messingplatten gibt 21 Opfern ihren Namen zurück, nennt ihr Geburtsjahr, Jahr und Zielort der Deportation sowie Datum und Ort Ihres gewaltsamen Todes.

21 Thalfanger 'Stolpersteine' stehen auch stellvertretend für die mehr als 50 Holocaust-Opfer, die in Thalfang wohnten. Die Stolpersteine sollen für einen Moment zum Nachdenken anregen und ein Mahnmal darstellen.

Zum Künstler Gunter Demnig:

Der Künstler Gunter Demnig erinnert an die Opfer der NS-Zeit, indem er vor ihrem letzten selbstgewählten Wohnort Gedenktafeln aus Messing ins Trottoir einlässt. Inzwischen liegen STOLPERSTEINE in über 500 Orten Deutschlands und in mehreren Ländern Europas.

"Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist" (Gunter Demnig)

www.stolpersteine.eu

https://www.volksfreund.de/region/mosel-wittlich-hunsrueck/koelner-kuenstler-verlegt-stolpersteine-in-thalfang_aid-5406448